In den letzten vier Wochen seines Lebens wurde mein Sohn durch das Zentrum für Ambulante Palliativversorgung Untertaunus (ZAPV) versorgt. Sie stellt sich als die ambulante Hospizbetreuung dar und ist eine wunderbare Alternative zur Aufnahme im Hospiz.
Die Betreuung durch die Palliativmediziner und Palliative Care Schwestern ist das Beste, was meinem Sohn und mir passieren konnte. Die Betreuungspersonen des ZAPV stehen den Patienten und ihren Angehörigen rund um die Uhr zur Verfügung. Man erhält eine Handy-Nummer, über die die Schwestern jederzeit erreichbar sind.
Menschen, die dem Tod geweiht sind, die wissen, dass es mit ihnen bald zu Ende geht, benötigen vor allem Zuneigung, liebevolle Betreuung und das Wissen, es ist immer jemand da, wenn Hilfe benötigt wird. Hilfe, die das ambulante Team sowohl in palliativmedizinischer Hinsicht als auch in seelischem Beistand der Angehörigen leistet. Es ist sehr erleichternd zu wissen, dass einem liebevolle Menschen zur Seite stehen, wenn engste Verwandte bald sterben werden, dass man nicht alleine ist in dieser großen Verantwortung. Das Schicksal fragt nicht danach, ob man eine Krankheit haben möchte oder nicht. Es erwartet einfach, dass man irgendwie damit fertig wird, und mag dies noch so schwer sein.
Auch sterbenden Menschen darf die freie Selbstbestimmung nicht genommen werden. Sie sollen entscheiden, ob sie noch Nahrung zu sich nehmen wollen, ob sie weitere medizinische Maßnahmen begrüßen oder lieber in Ruhe sterben möchten. Jeder Wunsch der Sterbenden sollte respektiert und ihrem freien Willen mit allergrößter Hochachtung begegnet werden. Daher ist es generell sehr wichtig, eine Patientenverfügung zu verfassen, in denen jeder Einzelne alle wichtigen Entscheidungen für sich persönlich festlegen kann.
Das betreuende Team der ZAPV respektiert alle Wünsche der Kranken, betreut sie nach deren eigenen Vorstellungen, steht liebevoll mit Hilfe und Beratung Tag und Nacht zur Verfügung. Es übernimmt die gesamte medizinische Betreuung, so dass im Ernstfall kein Notarzt gerufen werden muss, sondern die Notrufnummer des ZAPV in Anspruch genommen wird. Die Ärzte und Schwestern kommen generell mindestens einmal wöchentlich ins Haus, fragen regelmäßig telefonisch nach dem Befinden des Patienten und können jederzeit rund um die Uhr angefordert werden.
In der Sterbephase meines Sohnes war die diensthabende Palliativ Care Schwester von morgens bis abends da. Sie versorgte meinen Sohn mit Morphium, um ihm sein Leiden zu lindern, sie half mir persönlich ganz enorm durch ihre Präsenz, ihr Mitgefühl, ihre Hilfsbereitschaft, ihre Gespräche auch über seinen Tod hinaus.
Erlauben Sie mir an dieser Stelle, mich persönlich sehr herzlich für die wunderbare Hilfeleistung zu bedanken, die mir in diesen letzten schweren Lebenswochen meines Sohnes durch die ZAPV zuteil wurde. Ich wünsche dem gesamten Team alles erdenklich Gute und hoffe, dass viele Menschen diese vertrauensvolle Hilfe in Anspruch nehmen, denn sie ist sehr persönlich, sehr individuell, sehr herzlich und würdevoll.
Für all dies vielen Dank!
Eine Mutter